Der Unterschied zwischen einer Lehre und einem Studium

Der Unterschied zwischen einer Lehre und einem Studium

Wie funktioniert der optimale Start ins Berufsleben?

Wer nach der Sekundarschule oder dem Gymnasium eine Lehre beginnt, startet in eine Erstausbildung. Dieses Bildungsmodell ist in der Schweiz sehr erfolgreich. In keinem anderen Land gibt es so viele anerkannte Lehrberufe und nirgendwo sind Menschen mit guten Lehrabschlüssen derart angesehen wie hierzulande. Dennoch entscheiden sich viele Jugendliche für ein Studium, da sie der Meinung sind, dass ohne Universitätsabschluss keine Karriere möglich wäre. Das stimmt nicht! Um Schulabgängern dabei zu helfen, die optimale Wahl zu treffen, beleuchtet der folgende Beitrag die Hauptunterschiede zwischen einer Lehre und einem Studium.

Praktische versus theoretische Ausbildung

Der grundlegende Unterschied zwischen einer Lehre und einem Studium liegt im Bildungsansatz. Eine Lehre ist eine praxisorientierte Ausbildung, bei der die Lernenden in einem bestimmten Berufsfeld alle erforderlichen Fähigkeiten für das eigenständige Arbeiten und die Teamarbeit erlernen. Hierbei stehen praktische Erfahrungen im Vordergrund, die der Lernende direkt in seinem künftigen Arbeitsumfeld sammelt. Im Gegensatz dazu ist ein Studium eine theoriebasierte Ausbildung, die tiefgreifende abstrakte Kenntnisse in einem bestimmten Fachbereich vermittelt. Studierende befassen sich intensiv mit akademischen Inhalten und haben während ihres Studiums zeitlich begrenzte Möglichkeiten, das Erlernte in praktischen Zusammenhängen, beispielsweise in Form betrieblicher Praktika oder Praxissemestern, anzuwenden.

Dauer und Lernstruktur

Je nach Branche und Beruf dauert eine Lehre zwischen zwei und drei Jahren, in seltenen Fällen auch vier Jahre. Im Vergleich dazu benötigen Studierende mindestens vier bis fünf Jahre. In vielen Studiengängen wie zum Beispiel im juristischen oder medizinischen Bereich dauert es bedeutend länger. Eine Lehre folgt einem festen Lehrplan, während Studierende viel mehr Flexibilität haben, da sie ihre Kurse und Studienschwerpunkte selbst auswählen.

Die Kosten

Der finanzielle Aspekt ist bei einer Lehre und einem Studium sehr unterschiedlich. Während Lernende ab dem ersten Lehrjahr ein Gehalt beziehen, müssen Studierende Studiengebühren bezahlen. Je nach familiärer Situation müssen Studentinnen und Studenten diese Gebühren selbst tragen, was ein finanziell eigenständiges Leben ohne gut bezahlten Nebenjob unmöglich macht. Zudem ist es längst nicht mehr selbstverständlich, dass ein abgeschlossenes Studium langfristig automatisch ein höheres Einkommen bedeutet. Lernende, die sich nach ihrem Abschluss weiterbilden, haben heute oft sogar die bessere finanzielle Perspektive.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten

Beide Bildungswege führen zu interessanten beruflichen Perspektiven. Mit einer abgeschlossenen Lehre kann man in der Schweiz direkt in den Arbeitsmarkt einsteigen und in seinem Beruf arbeiten. Ob Handwerk, technischer Beruf, kaufmännischer Abschluss oder Medizin: Gut ausgebildete Berufseinsteiger werden aktuell in allen Branchen händeringend gesucht. Im Vergleich bietet ein abgeschlossenes Studium eine breitere Auswahl an Karrieremöglichkeiten, da die Absolventen ein tiefgehendes Wissen in einem oder mehreren Fachgebieten haben.

Fazit:

Insgesamt ist die Entscheidung, ob eine Lehre oder ein Studium die bessere Wahl ist, sehr stark von den persönlichen Interessen, Zielen und Fähigkeiten abhängig. Zudem stellt sich die Frage, in welcher Branche der Jugendliche später tätig sein will und wie lange er auf eine angemessene Vergütung (Lohn, Gehalt) warten möchte.